*Allerseelen*
Anfang November jedes Jahr
gedenkt man aller jener Seelen,
die nun leider nicht mehr da
und die schmerzlich fehlen.
Nebel zieht über die Wälder,
der Winter klopft schon leise an;
voll die vielen Gräberfelder
mit geliebten Menschen dann.
Sie trauern um die Weggefährten,
welche schon vorausgegangen
und die ihnen schmerzlich lehrten,
dass nichts ewig von Belangen.
Halten inne in Gedanken,
hoffen auf ein Wiedersehen.
Ohne die irdischen Schranken
bleibt die Zeit auch für sie stehen.
Ganz mit den Gedanken sein
bei jenen, die es nicht mehr gibt.
Die Menschen spüren leis und fein,
die im Leben man geliebt
und die nun Vergangenheit.
Und bereitet es auch Schmerzen,
leben sie für alle Zeit
nicht auslöschbar in ihren Herzen.
Denken, was man hat erlebt
und was sie an ihnen hatten.
Daran, dass man danach strebt
raus zu treten aus dem Schatten
des Vergangenen, das mal war.
Und an jene, wo wir wissen,
dass sie uns immer war ‘n so nah
und die wir jetzt so sehr vermissen.
Und es wird einem bewusst,
dass man nichts mehr ändern kann:
Was man zur Lebzeit nicht genutzt,
hat man als Chance dann vertan!
Doch gemeinsam schöne Zeiten,
die Abenteuer und Geschichten,
das Versöhnen und auch Streiten
stirbt durch einen Tod mitnichten.
Und lieg ich selber einmal dort,
wenn mein Weg zu Ende ist,
bin ich nicht für immer fort,
solange man mich nicht vergisst.
Drum würd auch ich mich drüber freuen
wenn sich einst dann Menschen finden,
die sich hoffentlich nicht scheuen
und auch für mich ein Licht anzünden.
(DerPoet 10/19)
Foto: Internet (Pixabuy)