Kuno mein Freund, es ist jetzt Zeit,
dir einen Hinweis zu geben,
der Schatten, der herbeigeeilt,
senkt sich herab auf dein Leben.
Viel Freude hast du mir gemacht,
wolltest stets neben mir liegen,
hast Harmonie ins Haus gebracht,
mit schnurren und mit anschmiegen.
Die Couch hast du mit mir geteilt,
und zuweilen auch die Speisen,
zum Schmusen warst du gern bereit,
wolltest so, Liebe beweisen.
Dein Leib ist schlaff, es tut mir Leid,
recht hohl sind auch deine Flanken,
dein Tag ist voller Müdigkeit,
du bist immer nur am Schwanken.
Deine Augen sind trüb, nicht blank,
deinem Haar fehlt Seidenschimmer,
seit langem bist du sterbenskrank,
jetzt musst du gehen, für immer.
Mein lieber Kater, es ist hart,
lass mich dir die Hände reichen,
du warst ein guter Kamerad,
ein Kuscheltier – zum Herzerweichen.
© Horst Rehmann