Müde
Garstige Gedanken verirren sich;
Ich schlafe ein auf meinem Baum.
Dann Ruhe, fried- und liebelich,
befreiend wirkt der schöne Traum.
Die wärmende Stille steigt empor;
Die Glieder sind nun frei und matt.
Entfernt ertönt der Weihnachts-Chor;
Es schwebt herab das letzte Blatt.
Das Morgentreiben ist noch fern;
Mildtätig lasse ich mich treiben.
Weit oben leuchtet unser Stern;
Bereit uns neuerlich zu begleiten.
(c) Jürgen Wedekind