Schweigen
In nebelschwerer, dunkler Nacht,
gingen sie verworren hin.
Wann hatten sie zuletzt gelacht?
Was machte denn noch wirklich Sinn?
Im schwachen Schein jener Laterne,
setzten sie sich auf die Bank:
als säße jeder für sich gerne
allein dort – ganz allein - und krank.
Es war mal wieder Nichtverstehen,
das beide tief in Schweigen hüllte -
dass Aufeinanderzuzugehen
sich nicht mit Gehenwollen füllte.
So ließ man sich von Stolz nur treiben
und schaute sich nicht mal mehr an.
Warum hier, in der Kälte bleiben,
wenn man auch drinnen schweigen kann.
*
Nach Mitternacht war es geworden.
Die Bank ist wieder menschenleer.
Vielleicht begann ihr stummes Morden...
Vielleicht auch schon lange vorher.
Worte & Foto: © Ralph Bruse