Abschied



Wer will Emma sein?

Offenherzig aufgenommen
glaubte Emma, die gelobte,
sich erwünscht und sehr willkommen
und sah nicht, wie man sie foppte.
Acht und fünfzig Jahre
war die Emma alt,
lockig ihre Haare,
sportlich die Gestalt.

Vier Uhr dreißig
früh aufstehen,
putzen gehen,
Geld verdienen,
sozusagen immer fleißig
funktionieren wie die Bienen.

Eine Leihkraft war die Emma
und betreute viele Kunden,
einst beschäftigt von zwei Firmen,
ausgefüllt mit 14 Stunden.
Sieben Stunden täglich
wurden ihr bezahlt.
Und wie war das möglich?
Höhere Gewalt!

Sie fuhr redlich
ihren Wagen,
ohne Klagen,
zu der Arbeit,
40 Kilometer täglich,
unbezahlte Stunden Fahrzeit.

Zwangsverschenkte Reisestunden,
auch Benzin war nicht vergütet,
und es freuten sich die Kunden,
das Geheimnis wird gehütet:
Sauber will es jeder,
billig soll es sein,
Emma fehlt es später,
wer will Emma sein?

Sichtbar sauber
putzte Emma,
das war Thema
für die Kunden.
Und die Emma wurde schlauer,
jeden Schmutz hat sie gefunden.

Emma musste ihren Wagen
täglich in vier Orte fahren,
was pro Woche in 5 Tagen
200 Kilometer waren.
Ganz auf ihre Kosten,
das gehört dazu,
ein Verlierer-Posten,
das verdient ein Puh!

Mit dem Besen
musste Emma,
wie die Männer,
sportlich putzen.
Wenig Zeit wurde bemessen,
um der Firma stets zu nutzen.

Kübel voll mit Wasser füllen
und auf einen Wagen heben,
sorgfältig, nach Gottes Willen,
Chemikalien zugeben.
Mikrofaserfetzen
schnell in jede Hand,
flugs sich abzuhetzen,
wie es Emma fand.

Starke Schmerzen,
in den Händen,
die nicht enden,
sind vom Tragen;
und in Emmas altem Herzen
wird es stille zum Verzagen.

Mit dem Wischer sich abplagen,
staubsaugen in Windeseile,
sauber machen Kloanlagen.
Klopapier und andere Teile
sind oft zu ergänzen,
Tische im Büro
wischen, bis sie glänzen,
Fensterbänke so.

Tausend Male
sich dann bücken,
Schmerz im Rücken
und Sodbrennen,
das sind wahrlich große Qualen,
und die Emma lernt sie kennen:

Bei den Papierkörben ausleeren,
Müll zu trennen und entsorgen,
Emma konnte sich nicht wehren,
und dasselbe folgte morgen.
Emma kam nach Hause,
müde und sehr spät,
in der Mittagspause
fiel sie erschöpft ins Bett.

Die Kollegin,
eine Schlimme,
hob die Stimme
gegen Lämmer,
mobbte neidisch böse sohin,
und gekündigt wurde Emma.



(c) Vera-Regina

Gelesen: 8   
Teilen ausdrücklich erwünscht!

AUTOR:

Dieser Benutzer diente zur Veröffentlichung von Gedichten für nicht registrierte Autoren. Mit Ende 2017 ist die Veröffentlichung von Gedichten ohne Registrierung nicht mehr möglich.


ÄHNLICHE GEDICHTE







SCHREIBE EINEN KOMMENTAR

mind. 20 Zeichen

Login

Noch keinen Account? Melde Dich hier an!
Passwort vergessen?

Meist Gelesene Gedichte

2843+
Wann fängt Weihnachten an...

2351+
Weihnachten wie `s früher...

1328+
Weihnachtsbäckerei

1173+
Eine Weihnachtsgeschichte,...

1099+
Der Sinn von Weihnachten

1094+
Für eine schöne Frau

970+
Die Weihnachtswichtel

857+
Die vier Adventskerzen

815+
Weihnachtszeit

804+
Das Versprechen


- Gedichte Monat

2+
Maestro

1+
Resümee 2020

1+
Was vom Leben bleibt


- Gedichte Jahr

4+
Die Nachricht

2+
Schlüsselherz

2+
Der Krieg...ohne Heimkehr...

2+
Mutig ins Neue Jahr

1+
Das Leben geht weiter...

1+
Letzte Zeilen

1+
Wege

1+
Zwei Küsse

1+
Kein Gold am Himmelszelt

1+
Schweigen


Neusten Kommentare

bei "Auf Wolke sieben"

bei "Auf Wolke sieben"

bei "Auf Wolke sieben"

bei "Noch ein paar Tage"

bei "Krampus- Brauch Fantasien"

bei "Weihnachtsüberraschung"

bei "Weihnachtsüberraschung"

bei "Sie leugnen ihr Begehren"


Herzlich Willkommen!











Zufallsgedichte




Fest Obdachlose Ferkel Firma Frau Freundin Freitag Freiheit Freund Nebel Freibad Frage Feuerzangenbowle Neubeginn Feuer Feuerwerk Ferne Naturgewalt Netz Freundschaft Flut Nebelschwaden Frieden Neujahr ohne Frei Neid Nest Freunschaft Flüsse Fernsehen Frauen Obst Fragen Fluss Freizeit Freunde Friede Friseur Freude