Abends bin ich manchmal allein zu Haus,
mein Mann geht ab und zu mal aus.
Dann fühl ich mich ziemlich allein,
manche Geräusche jagen mir Angst ein.
Plötzlich schlägt laut eine Tür zu,
sicher war das nur vom Durchzug,
in der Holzwand der Diele ein Knistern,
es hört sich an wie geheimnisvolles Flüstern.
Aber vielleicht ist es ein böser Geist,
der ruhelos im Flur rumschleicht.
Ich will jetzt endlich meine Ruh,
schnell mache ich die Fensterläden zu.
Plötzlich am Laden ein starkes Rütteln
und ein unheimliches Schütteln.
Auf der Terrasse fällt ein Blumentopf um,
hoffentlich schleicht kein Einbrecher rum.
Auch der Hund hat ein Geräusch gehört,
er bewegt seine Ohren hin und her.
Dann fängt er laut zu bellen an,
ich knipse das Terrassenlicht an.
Doch ich kann nichts Verdächtiges entdecken,
das ausgelöst hat Angst und Schrecken.
Ich glaube, es war nur der Herbstwind,
der ums Haus bläst ganz geschwind.
Jetzt will ich endlich meine Ruh,
lege mich ins Bett und decke mich zu.
Zwei liebeskranke Katzen mauzen laut im Duett,
vor Schreck fall ich fast aus dem Bett.
Ich ziehe meine Decke über den Kopf,
jetzt dreht sich ein Schlüssel im Schloss.
Endlich kommt mein Mann nach Haus,
die Welt sieht wieder friedlich aus.
Der Hund und ich, wir sind glücklich,
meine Angst ist weg, augenblicklich.
Unheimliche Geräusche sind meistens harmlos,
nur unsere Einbildungskraft ist riesengroß.
Hannelore Knödler-Stojanovic, Ludwigsburg
Foto: Pixabay