Verwandt
Der Herbst zieht im Lande ein,
läßt kaum Licht und Freude rein.
Dunkel kommt er, flux und geschwind
mit Donnerhall und Blasewind.
Er bläßt und bläßt die Bäume leer
am Boden buntes Blättermeer.
Kalt und nass die Nächte sind
es faucht und peitscht der Herbstes Wind.
Am Horizont ein Gewitter niederging.
Es blitzt, es zuckt und ziemlich laut
der Herbst sucht seine Braut.
Es ist der Nebel über Land
der sich ausstreckt wie ein Band.
Im Oktober schön die Sonne scheint,
im Sommertraum für immer vereint.
Die Vögel zwitschern noch mal Lieder
laue Luft über Feld und Flur immer wieder.
Ach könnte es immer so sein
der Herbst ist nicht immer fein,
fegt er doch unser aller Wege rein.
Der Herbst ist mir so verwand,
alles in mir ist ihm schon bekannt.
So kämpf ich gegen Windmühlen behend
und finde dennoch kein End,
die Depression hat mich voll im Griff,
lauf ständig gegen ein Riff.
Kein Entrinnen aus der Trübseeligkeit,
immer größer wird mein Seelenleid.
Wie der Herbst bläßt mein Gedankenwind
alles erdenklich Gute hinweg geschwind
bis wieder alles von vorn beginnt.
So kämpf ich gegen meine Plage
doch Hoffnung hab ich nicht, keine Frage.
Quäl mich so durch mein Leben
hab immer alles gegeben.
Nun wart ich auf die letzten Tage
ein verfehltes Leben, wie schade.