Ganz leise und sanft, tanzen Schneeflocken vom Himmel
in weiter Ferne vernahm ich fröhliches Glöckchengebimmel!
Mir viel die eigene, vorweihnachtliche Kindheit wieder ein,
es wird doch nicht, der erwartete Weihnachtsmann sein?
Der Schlitten glitt langsam näher und es stellte sich heraus
darin saßen viele Engelein mit dem heiligen Nikolaus.
Da hielt ich es nicht mehr aus in meiner warmen Stube,
rasch fasste ich nach Anorak, griff zu Schal und Haube!
Draußen empfing mich eine verzauberte und besinnliche Nacht
ringsum die wirbelnden Flocken und eine herrlich weise Pracht.
Groß und Klein stapften durch den glitzernden Schnee heran
jeder war von dieser hoheitlichen Erscheinung angetan!
Besonders in den glänzenden Kinderaugen konnte ich sehen,
mit ihren rotbackigen Wangen, wollte jeder in der ersten Reihe stehen.
Da stand der weisbärtige Mann auf, er nahm seinen Bischofsstab
und stieg gemächlich vom Gefährt, zu den Kleinen herab.
Von den Englein umringt und im flackerndem Laternenschein
tauchte der greise Herr in der Menschenschar ein!
Einem kleinen Jungen mit roter Nase und bangen Gesicht
gab er seinen Stab zum halten und meinte:" verlier in mir aber nicht!"
Lächelnd griff er in seinen großen Sack, den er mitgebracht
und jedem braven Kind, eine kleine Überraschung macht.
Dies alles beobachtete ich ein wenig aus der Ferne, mit voller Wonne
meine Seele und mein Herz taten sich auf, wie die Morgensonne!
Der Flockenwirbel wird dichter und der Schlitten leise hinweg gleitet
dieses Erlebnis hat in mir die Weihnachtszeit eingeläutet!
Denn Kragen aufgestellt und die Mütze tief im Gesicht
ging ich von dannen, meine heimlichen Tränen sieht man nicht!
(c) Anneliese Inreiter