Es ist Weihnachten.
Schnee auf dem Boden,
du an meiner Seite und der Wald,
zwei liebliche Gefährten.
Wir gehen durch den Wald
hoch die geschlängelten hölzernen Treppen
des Luisenturms,
an die Spitze des Aussichtsturms,
darunter das über Meilen hin ausgestreckte Tal;
getüpfelte Pünktchen rötlicher Ziegeldächer glänzen
im goldenen Dunst.
Der Ball im Westen vereint seine Untertanen
mit einem letzten warmen Atemzug,
bevor er dahinschwindet hinter
einem von Fichten gerahmten Horizont.
So blickt sie ruhig,
eine Mutter, die ein Bett macht,
das Laken hochgeschüttelt, schwebend
bis es an den Rand der Erde sinkt,
deckt sie ihre Kinder zu für die Nacht.
Während wir heruntersteigen
schauen dunkel glänzende Goldflöckchen flüchtig
durch die Silhouetten der Tannenbäume,
die zu dunklen Schatten preußischer Soldaten anwachsen,
sie bewachen die Überreste
der mit Edelsteinen besetzten Robe und Schleppe der Königin.
Innerhalb Kürze überlebt nur die Kälte.
Mit dem letzten Blick auf die germanische Sonne
über dem Teutoburger Wald
prägt sich das Bild in mein Gedächtnis ein.
Ich nehme es mit mir heim
für die kalten Weihnachtstage, die kommen.
(c) Mila Chutz