In der Ecke sitzt der Vater,
hat von gestern einen Kater,
heute noch völlig durch den Wind
und vom Alkohol halb blind,
abwesend und kaum anzusprechen,
im Kopf ein Dröhnen und ein Stechen.
Mein Gott, wo ist der Mann geblieben,
den ich immer wollte lieben,
der, wenn es von oben grollte,
mir zur Seite stehen wollte?
Schaut nur her, wie er dort sitzt
und den Alkohol ausschwitzt.
In der schönsten Zeit im Jahr,
ist er im Kopfe selten klar.
Er zieht von Weihnachtsmarkt zu Weihnachtsmarkt,
obwohl er doch schon sehr betagt,
dort reizen ihn weder Wurst noch Schinken,
nein, - eins, zwei Glühwein muss er trinken.
Am liebsten drei und dann mit Schuss,
weil er die Drehzahl erhöhen muss.
Die vielen Feiern sind auch nicht zu verachten,
das kann man von zweierlei Seiten betrachten.
Atmosphäre und Geschenke sind nichts für den Herrn.
Ein Fläschchen Wein hätte er erst einmal gern.
Auch den Grappa möchte er probieren.
Nun darf ich ihn wieder nach Hause kutschieren.
Bei dieser Kälte, Eis und Schnee,
wo ich doch im Dunkeln gar nichts seh´.
Da brauche ich all´ meine Kraft,
Herr, wofür werde ich nur bestraft.
Auf dem Weg zum Auto nur ein Schwanken.
„Der Tank ist leer, ich muss auch noch tanken.“
Wie wir so durch die Gegend brettern,
fängt er an zu schimpfen und an zu wettern.
Mal fahr´ ich zu langsam mit seinem Schinken,
das nächste Mal soll ich früher blinken,
dann sagt er, ich fahre zu dicht auf,
häng´ auf dem Vordermann schon drauf,
den ich - ganz ehrlich - gar nicht seh´.
Ich sehe nur Dunkelheit und Schnee.
So geht es mir, das ist nicht zum Lachen,
wie soll sich da Vorfreude auf Weihnacht entfachen?
Schwankend kommt er zur Haustür rein,
er trinkt immer alles, Bier, Schnaps und Wein.
Er blickt noch kurz auf seine Schuh,
dann fallen ihm schon die Augen zu.
Heut´ schläft der Gute mal zur Probe,
im Sessel an der Flur-Garderobe.
Schnarcht´ dass sich die Balken biegen,
das hören nur die Stubenfliegen.
Ich mach das Licht aus und deck´ mich zu,
im Ehebett herrscht heute Ruh!
Erholsame Feiertage!