Es war einmal im Wunderland,
am Jahresende, vor sehr langer Zeit,
wo Weihnachten vor der Türe stand,
aber es hatte noch nicht geschneit.
Überall flimmerte das Smaragdgrün,
vom rankend leuchtenden Riesenklee,
das gab´s hier noch nie, solch langes Glühen,
überfällig war Fiona, die Winterfee.
Jedes Jahr kam sie mit Schnee-Gebrause,
rechtzeitig im silbernem Einhorngespann,
bat zur großen Schneeflocken-Sause,
wo das Winterglück dann schneiend begann.
Also wurde im Wunderspiegel nachgesehen,
auf des Königs Schloss „Wunderbar“,
um dem Ausbleiben nachzugehen,
von der Flocken-schönen Fiona.
Und so sah König Wunderbart,
der Drache Smogo sollte schuld sein,
er schnappte sich die Fee bei voller Fahrt
und entführte sie zum Drachenstein.
Feuerspeiend hatte er Fiona bezwungen,
zischend schmolz Eis und Schnee,
die Einhörner hatten noch mit ihm gerungen,
doch er überwältigte die Winterfee.
Wunderbart rief nach Andor, seinem Recken,
er müsse sie befreien aus Smogos Krallen,
egal in welcher Höhle er gedenkt zu stecken,
zu sehr liebte man Fionas-Flocken fallen.
Bubu, die Wundereule solle Begleiter sein,
die Späherin würde suchend vorausfliegen,
sie kannte die Grotten am Drachenstein,
nur mit ihr könne er Smogo besiegen.
Sein Reich lag fern vom Wunderland,
der Weg bis dorthin war ziemlich weit,
Gefahren lauerten allerhand,
aber für Fionas Rettung waren sie bereit.
Derweil zurück im tiefen Felsenschloss,
in einer schaurig dunklen Gruft,
der Drache seinen ohnmächtigen Fang genoss,
mit heiß weckender Atemluft.
Doch zum Drachenkuss kam es nicht,
Fiona erwachte mit Schreckensschrei,
hielt Smogo die Hand vors Gesicht,
und kreischte: „Lass mich wieder frei,...
...die Kinder im königlichen Wunderland
warten zu Weihnachten auf den Schnee,
verdunstet etwa dein Drachenverstand,
ich bin Fiona, die alljährliche Winterfee.“
Smogo lachte köstlich und grunzte schallend:
„Hübsche, ab heute schneist du nur für mich,
dabei strich er über ihr langes Haar wallend,
bei mir hast du es gut, beruhige dich.“
Inzwischen fand Bubu die Einhörner der Fee,
auch sie suchten nach ihrer Fiona,
sie tranken aus dem Feuerfelsensee,
waren dem diebischen Drachen ganz nah.
Entschlossen war nun der kühne Andor bereit,
mit Schwert und Schild ritt er voran,
im feuerfest, angelegtem Eisenkleid,
bis zum möglichen Höhleneingang.
Wo Bubu schon flatternd hineinflog,
die Einhörner rochen seinen Drachendunst,
die Eule spürte den feurigen Sog,
ihm auszuweichen war für sie keine Kunst.
Der Flammenball schoss unter ihr hinweg,
als Smogo feuerspeiend ihr entgegen ging,
nun sah sie auch Fiona im Versteck,
die gefangen an einer Kette hing.
Schnell flog sie über den Drachen zu ihr,
die Einhörner wieherten vorm Höhlentor,
um herauszulocken das Drachentier,
zum vorpreschend gerüsteten Andor,... Â…
...der hoch zu Smogo schrie:
„Gib Fiona freiwillig wieder heraus,
sonst zwingen wir dich du Drachenvieh,
und mit deinem feurigen Leben ist es aus... Â…
...noch hast du die friedliche Wahl,
Weihnachten, das Fest der Liebe steht an,
wir verzeihen, laden dich zum Wundermahl,
damit es überall schneien kann“.
Andor´s Worte drangen wie Zauber in ihn,
er gab die Schöne aufgebend frei,
schon bald waren die Einhörner am Ziehen,
schafften rasch Fionas Gespann herbei.
Glücklich ging´s zurück ins Wunderland,
Bubu und Andor sangen Weihnachtslieder ein,
Smogo war auf das Festmahl gespannt
und Fiona, die Winterfee, ließ es schneien.