Willkommen ist zum Weihnachtstage
die Familie, - keine Frage.
Doch das heißt Arbeit und wenig Ruhe:
Alles frisch! Nichts aus der Truhe!
Nach dem Backen, Kochen, Putzen,
muss man jede Minute sinnvoll nutzen.
Ich schaue noch einmal in alle Ecken,
bevor ich anfange einzudecken.
Ich ziehe das Tischtuch aus dem Schrank
und putze die Silberleuchter blank.
Das gute Thomasporzellan
kommt zum Fest ganz sicher an.
Großmutters Silber, frisch geputzt,
wird nur zum Weihnachtsfest benutzt.
Nachdem der Tisch dann eingedeckt,
hole ich Torten, Kekse und Konfekt.
Und weil die Kinder es so wollen
auch noch den guten Weihnachtsstollen.
Bei all dem Gewusel und Gewühle
löse ich noch das Problem der Stühle.
Die Alten stehen noch im Keller.
Ich laufe zum Nachbarn, das geht schneller.
Die Zeit vergeht, das ist enorm.
Die Servietten bringe ich noch in Form.
Aus den Deckchen mit der Spitze,
bastele ich eine Bischhofsmütze.
Zum Schluss der kleine Blumenstrauß.
Jetzt sieht die Tafel festlich aus.
Einen Blick in den Spiegel - welch ein Graus.
Mein Gott, wie seh ich müde aus.
Jetzt aber raus aus meinen Puschen,
ein wenig Zeit bleibt noch zum Duschen.
Nach dem Föhnen und dem Schminken
möchte ich im Sessel gern versinken.
Doch keine Zeit für solche Mätzchen:
"Was soll ich anziehen," fragt mein Schätzchen.
Gern würde ich jetzt ein wenig dösen,
doch die Kleiderfrage ist noch zu lösen.
So, jetzt bin ich zufrieden mit mir und der Welt.
Noch 5 Minuten sitzen, bis es an der Tür schellt.
Als ich die Tür aufmache, entfährt es mir prompt:
"Wie ich mich freue, dass ihr heute kommt!"