Ho, ho, ho, - bald ist es so weit, - vor uns liegt die Weihnachtszeit. Mein Rücken ist schon stark lädiert, habe Angst, dass mir vorher noch was passiert. In diesem Jahr dachte ich: Ich machs nicht mehr. Doch`s Christkind sprach: "Das ist nicht fair. Was sollen nur die Kinder denken? Wer soll die Menschen denn beschenken?" Nun zwänge ich mich wieder durch den Kamin, weil ich der Gabenbringer bin. Eile nachts von Haus zu Haus und teile die Geschenke aus. Zum Rembrandtring wurde mir gesagt, ich habe mich gleich durchgefragt. Dort wohnen Gudrun und Kurt Wiemer. Na, das ist mal wieder prima. Mir kommt gerade in den Sinn, die haben nicht einmal einen Kamin. So ein Elektro-Ding, - nur so zum Schein. Da komm´ ich nicht in die Wohnung rein.“ Das Christkind, oben aus dem Himmel kichert: „Die sind sogar alarmgesichert!“ „Wahrscheinlich sind sie gar nicht da. Das ist doch dieses Ehepaar, das ständig in der Welt rumreist: Kapverden, Griechenland, Fuerte, Sylt und Österreich.“ Nun lacht sich das Christkind richtig schlapp: „Gib die Geschenke doch beim Nachbarn ab! Und besorg dir ein Navi, das macht heute Sinn, dann findest du schneller zu den Menschen hin." Der Gabenbringer fängt an zu stönen, daran werde ich mich nicht mehr gewöhnen. Ich mach es wie immer, auf die herkömmliche Weise. Rutsche durch den Kamin, ganz heimlich und leise. Ist kein Kamin da, schleiche ich mich ins Haus und leere dort mein Säckchen aus. Und wenn das so ist, - mal angenommen, müssten wir auch wieder Geschenke bekommen.